BORDERLANDS – identity, diversity, community: now, before and after

Das Theaterprojekt „Borderlands“ (Ukraine bedeutet „Grenzland“) untersucht die Auswirkungen von Grenzziehungen – gesellschaftliche, politische oder individuelle – auf die Identität von Gesellschaften, Gruppen und den Einzelnen hin.

Erfolgreicher Projektstart

Mit einem ersten gemeinsamen Workshop zur interkulturellen Zusammenarbeit ist das Projekt im September 2019 erfolgreich gestartet. Wir freuen uns auf das was kommt!

Projekthintergrund

Auf der Fortbildungsplattform Ukraine Calling 2016 entdeckten die neue Bühne und Futur3 ihr gemeinsames Interesse für Menschen und Kultur der Ukraine. Es wurde der Beschluss gefasst, ein Projekt mit einem ukrainischen Partner zu initiieren.

Durch Kontakte von Futur3 wurde das Teatr Lesja Ukrajinka aus Lviv (Lemberg) als zweites Theaterhaus gewonnen. Das Teatr Lesja Ukrajinka ist ein städtisches Theater mit zwei Bühnen und 60 Festangestellten, davon 19 Schauspieler. Nach Jahren der künstlerischen und strukturellen Stagnation steht seit 2017 ein junges, weibliches Leitungsteam an der Grenze zu einer umfassenden Neuausrichtung des Hauses. Es ist die erste Zusammenarbeit aller drei Partner.

Durch die Erfahrung in beiden Ländern nimmt Futur3 in diesem Trio die Funktion eines Mittlers ein, einer Art Grenzzaunreiter zwischen den Theatern, aber auch zwischen den Kulturen der Ukraine und Deutschland. Denn die Ukraine ist für weite Teile der deutschen Öffentlichkeit nach wie vor unbekannt. Und Deutschland ist für die Mehrheit der Ukraine, trotz Visa-Entfall an der EU-Außengrenze, nach wie vor ein ferner Nachbar. Dabei ist Köln, Senftenberg und Lviv gemeinsam die wirtschaftlich-soziale Lage nah an einem Braunkohlerevier und weniger als 100km von einer Staatsgrenze entfernt; Senftenberg und Lviv einen geschichtliche Erfahrungen von Fremdbestimmung und Usurpation; und Lviv ist erneut mit der Bedrohung nationaler Integrität konfrontiert.
Im Rahmen von „Borderlands“ entstehen drei Stücke, die in den unterschiedlichen Formaten sowohl die Konflikte und Bedrohungen offener Gesellschaften darstellen, als auch die Notwendigkeit vermitteln, permanent Wege der Konfliktbewältigung, interkultureller Kommunikation und Zukunftsperspektiven zu finden:

Ich will leben!
Das mehrsprachige Stück feiert die Poesie von Selma Mehrbaum, die von den Leidenschaften und Hoffnungen eines jungen Mädchens erzählen, aufgewachsen in der multi-ethnischen Bukowina der 20er Jahre. Ihre größte Sehnsucht? – Das Leben!

Als der Krieg nach Rondo kam
Wie erklären wir unseren Kindern den Krieg? Das Theaterstück Als der Krieg nach Rondo kam basiert auf dem gleichnamigen ukrainischen Kinderbuch.

From Germany with Love/From Ukraine with Love
Wie unterscheidet sich das Leben an zwei grenznahen Orten: Senftenberg/BRD und Liviv/Ukraine. Wie sieht die Geschichte, die Zukunft, die Hoffnung an diesen Orten aus? Was denken die Menschen die dort leben und lebten über ihr Leben?

Förderung
Ein gemeinsames Projekt von Futur3, neue Bühne Senftenberg und Teatr Lesja Ukrajinka aus Lviv.
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.

Schlagwörter: borderlands / fonds doppelpass / performance / politik / theater / ukraine