Eine Nacht in Afghanistan

ein theatrales Lager von Futur3.

Seit Dezember 2001 gehört Deutschland kontinuierlich zu den größten Truppenstellern in Afghanistan.Der internationale Militäreinsatz in Afghanistan soll ein sicheres Umfeld schaffen und den Wiederaufbau der Demokratie ermöglichen. Doch die deutsche Militärpolitik muss sich und die Bundeswehr angesichts dieses Einsatzes grundlegend neu definieren! Futur3 greift diese dringlich erforderliche Diskussion um das Militärische als Mittel der Politik künstlerisch auf und debattiert öffentlich.


„Soldat 1:
Du musst lernen deinen Instinkten zu vertrauen.
Das ist kein Spiel.
Das ist aber auch kein Krieg.
Immerhin ist es ein bewaffneter Konflikt.
Wenn es ein Krieg wäre,
müssten wir keinen Müll trennen.
Das tun wir da wirklich!“

K. Fehling, aus »Eine Nacht in Afghanistan«

Fotos + Video

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Wir berichten direkt aus dem Spannungsgebiet zwischen Kabul und Berlin, Heldentum und posttraumatischer Belastungsstörung, zwischen Tretminen und Mülltrennung. Als Material für diesen ganz besonderen Einsatz dienen Feldpost, Videotagebücher, Gefechtsberichte und der Kasernenalltag. Wer ist Freund, wer ist Feind? Ab wann muss es Krieg heißen? Und wie verändert ein Krieg, der keiner sein darf, die derzeit über 6000 deutschen SoldatInnen im Auslandseinsatz? Die Mission ist heikel und der Zuschauer steht als Kamerad irgendwo zwischen der Wirklichkeit und den Entscheidungen, die wir treffen werden müssen.

„Eine Nacht in Afghanistan“ ist eine Theaterperformance in einem militärischen Setting, die mit vier Schauspielern, Videoprojektionen und Live-Sounds am Beispiel des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr die Zuschauer mit dem zerrissenen Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee und damit zu den existenziellen Fragen von Verteidigung, Frieden und Krieg konfrontiert. Futur3 will dem Zuschauer im Fall Afghanistan auf den Zahn fühlen, denn in dieser Frage kann es nur klare Antworten geben.

Termine

Uraufführung: 04.11.2010 – 20:00 Uhr
Ort: Ehemaliges Offizierskasino der belgischen Armee in Deutschland, Köln-Junkersdorf

Besetzung

Performer: Anja Jazeschann, Pietro Micci, Stefan H. Kraft, Bernd Rehse, Klaus Maria Zehe Künstlerische Leitung: André Erlen, Stefan H. Kraft Regie: André Erlen Regieassistenz: Madelaine Reiner Dramaturgie: Klaus Fehling, Sandra Nuy Texte: Klaus Fehling und Ensemble Produktionsleitung: Rut Profe-Bracht, Armin Leoni Bühnenbild und Ausstattung: Petra Maria Wirth Assistenz Ausstattung und Produktion: Kaja Manenbach Ausstattungshospitanz: Karoline Hafner Licht: Boris Kahnert Musik: Marc Appart Video: Lars Jan


© Eine Produktion von Futur3 – freies Theaterkollektiv Köln in Zusammenarbeit mit Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln

Pressestimmen

„Futur 3 gelingt mit diesem Abend ein kleines Kunststück: über die Situation der Soldaten in Afghanistan zu berichten, in das Lagerleben in der Fremde einzutauchen, ohne in Klischees zu verfallen oder peinliche Betroffenheit hervorzurufen.“

Karolina Bendig, Kultur Extra

„Mit eindringlich agierenden Darstellern und detailreicher Ausstattung (Petra Maria Wirth) kreiert Regisseur André Erlen eine authentische Atmosphäre – als sei man in einen Kriegsfilm geraten. Die realistische Anmutung wird jedoch klug kontrastiert mit Soundeffekten, Videospielsequenzen und Choreografien, die die Wordhülsen der Politiker ad absurdum führen. Dieser kunstvolle Umgang mit dem Thema überzeugt, reißt mit und regt zum Nachdenken an.“

Jessica Düster, Kölner Stadtanzeiger

„Beklemmende Momente wie dieser, aber auch Banalitäten und komische Szenen mit ruppigem Militärhumor – dem Ensemble Futur 3 gelingt es mit eindringlichem Spiel und detailreicher Ausstattung, eine authentische Atmosphäre zu kreieren (…) Ein überzeugender künstlerischer Umgang mit dem brisanten Thema Krieg in Afghanistan. Hochaktuell, mitreißend und nachdenklich stimmend.“

WDR5 Scala

Gefördert durch:
Kunststiftung NRW | Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW | Kulturamt der Stadt Köln | Fonds Darstellende Künste | RheinEnergieStiftung Kultur

Schlagwörter: deutschland / politik